a day in the life
and i love her
ask me why
day tripper
drive my car
everybody's got something to hide
help
i feel fine
i got a feeling
i'm only sleeping
lucy in the sky with diamonds
norwegian wood
rocky racoon
sgt. pepper's lonely hearts club band
she's leaving home
the fool on the hill
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
am wochenende auf der abschiedsparty einer der logladies in williamsburg. bei allem abschiedsschmerz, den ich selbst 4 tage vor meiner abreise empfinde, bin ich doch froh, nach berlin zurueckzukommen, und nicht in irgendeine andere, ganz furchtbare stadt. heimatliche gefuehle beim anblick der berlinfotos, die spree, der markt am maybachufer - da wohne ich, sage ich stolz zu meinen amerikanischen freunden. dickes b., oben an der spree im hintergrund, und ich finde das lied zum ersten mal nicht schlimm.

"it used to be all about sex. now it's all about sleeping."

nicht schon wieder schnee, ey! es reicht langsam. erst montag habe ich einen wunderschoenen fruehlingshaften tag im prospect park in brooklyn verbracht, in dem es ein bisschen so ist wie in der brandenburgischen schorfheide. doch aus der traum vom fruehling - draussen ist es ekelhaft, und ich beschliesse, den tag mit honey-and-nut-cheerios und einigen dvds im bett zu verbringen. toll - ich fuehl mich wie zuhause!

tiefe nacht, ganz allein in brooklyn, von der wand gucken 12 afrikanische masken auf mich herunter, und die bettdecke und die kopfkissen sind nicht bezogen. gemuetlich hier. draussen hupt ein auto zum glueck.

im dempsey's erzaehlt c. heute abend die geschichte seines heimwegs: er steigt aus dem zug und muss schrecklich dringend, in new york ist das ein problem, das geht nicht mal eben so. doch da - eine kirche, von dunkelheit umgeben, dazu noch protestantisch, er ist katholisch, also nichts wie die stufen rauf und los. ploetzlich aus dem dunkel unter ihm eine stimme: get off the stairs! get off the stairs!! beim naeheren betrachten merkt c., dass er dabei ist, auf einen obdachlosen im schlafsack zu pinkeln. es taete ihm schrecklich leid, versucht er, sich irgendwie aus der sehr unangenehmen affaere zu ziehen. doch das laesst der andere nicht gelten, zack ist er auf den beinen und im naechsten moment packt er c. und wuergt ihn. der weiss sich nicht anders zu helfen, als zuzuschlagen und wegzurennen.

wenn man ein paar tage in manhattan verbracht hat und dann nach einer langen fahrt mit dem l-train in brooklyn aussteigt, ist das wie ein bad in einer badewanne nach einem jahr duschen.

dunkin donuts faellt servicemaessig ziemlich aus dem amerikanischen rahmen. die geschaefstpolitik lautet da naemlich, wir lassen nur totale vollidioten bei uns arbeiten, die idealerweise auch kein englisch verstehen koennen. ich habe mich den ganzen tag auf der suche nach einem schwarzen kapuzenpulli durch manhattan geschleppt, von oben nach unten, und man sollte doch meinen, ich sei fuendig geworden. aber es gibt in dieser stadt leider keine schwarzen kapuzenpullover, und meine ansprueche sind wirklich nicht hoch! ich hatte nur noch etwas mehr als einen dollar, deshalb ging ich stundenlang ohne etwas zu essen durch die stadt, bis mich ploetzlich halluzinationen ueberfielen und ich mich in den naechsten dunkin donuts stuerzen musste. dort bestellte ich einen vollkornbagel, was sich schonmal als erste schwierigkeit herausstellte. die dame hinter dem tresen konnte einfach nicht begreifen, dass es aussser den normalen, den zimt- und den mohnbagel auch noch vollkornbagel gab. sie griff letztendlich zu etwas, was ziemlich nach vollkorn aussah. lowfat-creamcheese. also, davon hatte sie noch nie gehoert. sie oeffnete den kuehlschrank und kam mit einer papp-palette wieder zum vorschein, die das gesamte dunkin-donuts-creamcheese-sortiment enthielt, von lachs ueber erdbeer bis hin zu veggie delite, wofuer ich mich hastig entschied, im ruecken eine ungeduldige schlange von wallstreetmenschen. es brauchte natuerlich noch eine weile, bis sie den bagel zurechtgemacht hatte, doch schliesslich war er mein. ich setzte mich hin und freute mich wahnsinnig auf das erste mahl des tages, und merkte, dass es ein zimt-rosinen-bagel war, in den ich biss. mit gemuese-frischkaese. das ist sowas von ekelhaft. ich habe ihn aufgegessen und seit dem eine so dermassen schlechte laune, dass ich gespannt bin, was es braucht, um die wieder verschwinden zu lassen.

waehrend in brooklyn die kinder aus der schule kommen und sich mit ekelhaften schneematschresten beschmeissen, bin ich gerade erst aufgestanden und plane, das bad zu saeubern, um es anschliessend benutzen zu koennen. dann werde ich mir in einer drogerie die erste anti-falten-creme meines lebens kaufen. mir scheint, in dieser stadt altert man in sekundenschnelle.

gestern war ich in meiner ersten amerikanischen universiteat. man hat ja sonst nichts zu tun und interessiert sich dafuer, was seine freunde so machen. in der astronomie-klasse komme ich mir vor wie bei der knoff-hoff-show. ein sehr alter, behaebiger, ruehrender schildkroetenmann demonstriert, dass wasser, wenn man es in einem offenen gefaess rumwirbelt, nicht durch die gegend spritzt und ist ganz ausser sich ueber das geglueckte experiment. die studenten sind schwer beeindruckt und sagen erst oh und ah und klatschen dann. motiviert von so viel begeisterung springt die schildkroete uebermuetig auf ein brett mit rollen und demonstriert, dass man, wenn man sich von einer wand abstoesst, durch den hoersaal rollt. eine wacklige angelegenheit ist das, und er gibt zu, dass es mit den jahren nicht gerade einfacher wird. weitere unternehmungen dieser art folgen, die stimmung brodelt, die studenten haben grossen spass und der professor fuehlt sich zu einem sehr lustigen scherz hingerissen, er sagt "und nun seht euch das mal an!", versteckt sich hinter seinem pult und kommt kurz darauf wieder zum vorschein, begeistert die arme in die luft streckend und ueber das ganze gesicht strahlend. so gehts zu in den amerikanischen universitaeten.

so schnell geht das. also, ich werde das garantiert nicht essen! - dachte ich noch letztens im supermarkt, und waehrend die anderen eiscreme, sirup, wuerstchen, pommes und speck und so zeug in den einkaufswagen packten, griff ich zu knaeckebrot und fettfreiem kaese. eine knappe woche spaeter, und ich bin dabei, mir das ekelhafteste, fettigste fruehstueck zu machen, mit eiern, speck, wuerstchen, kaese und zusammendrueckbrot. dazu gibts milch mit hershey's sirup. dabei ist mir eigentlich schlecht. denn nur weil man aus deutschland kommt, wird angenommen, dass man irre auf jaegermeister steht, und ich habe keine ahnung, warum ich gestern nacht nicht den mut aufbringen konnte, meinen amerikanischen freunden diese illusion zu rauben. es waere vielleicht auch nicht so glaubwuerdig ruebergekommen, nachdem ich stolz demonstriert habe, dass ich das "es ist das jaegers ehrenschild..."-gedicht, das die flasche ziert, auswendig kann.

stew-the-jew und ich, wir haben gestern das volle new-york-touristenprogramm durchgezogen, inklusive turkeysandwich und mehreren starbucksaufenthalten. ich hatte die aufgabe, dem gast ein bisschen die stadt zu zeigen, und bereits auf der brooklynbridge ueberraschte uns ein eisiger blizzard. es hoerte den ganzen tag nicht auf, wie wild zu schneien, ein stimmungsgemisch aus weihnachtlichkeit und wintersport ergab sich.

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma