a day in the life
and i love her
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i'm only sleeping
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mein favorit unter den afrika-fotos meiner freundin c. - deutsche touristen auf einem berg bei capetown. sie fotografieren eine gruppe afrikaner, die eine party in den bergen machen. und den sonnenuntergang. die kennen da nichts.



warum stehe ich eigentlich am samstag morgen um halb sieben nach zwei stunden schlaf, immer noch betrunken von letzter nacht, mit einem lockenstab in meinem badezimmer und style mich, als würde gleich die party meines lebens steigen? weil cherry und ich comparsen für einen opel-werbespot sind und die leute von opel möchten, dass die jungen leute in ihrer werbung schick aussehen - "je mehr farben, glitzerzeug und pailetten, desto besser".

eine schwierige aufgabe für mich, und die stylingleute am werbespot-dreh-set finden auch nicht, dass ich sie optimal gelöst habe und probieren lange an mir rum. nichts passt, alles sieht total scheiße aus, und langsam wird man ungemütlich."zieh das hier an. und beeil dich mal." die stylingnazis jagen mir angst ein, und deshalb gebe ich mich geschlagen, als sie finden, das rosafarbene transparente dreieck, das sie mir irgendwie umgehängt haben, stünde mir ganz toll. dazu noch highheels, drei größen zu groß, gedemütigt stolpere ich zurück in den kalten unterirdischen aufenthaltsraum der berliner verkehrsbetriebe, in dem 249 andere menschen mit zuwenig geld darauf warten, dass es losgeht. cherry hat es auch nicht leicht, man hat sie in einen hautengen saturday-night-fever-overall für frauen gesteckt, mit einem unglaublichen ausschnitt und einem super strassgürtel um die hüften. unglücklich sind wir, und ziehen uns deshalb auf dem klo heimlich die nuttigen opel-sachen aus und unsere eigenen wieder an.

eine echt coole location ist das ja, in der wir uns stunden später übermüdet und unterkühlt wiederfinden! die leute von der werbeproduktionsfirma haben in einem u-bahn-schacht etwas aufgebaut, das wohl sowas wie ein hipper club sein soll. für tilda swinton, die gestresste aufnahmeleiterin, ist das ganze unterfangen kein zuckerschlecken, nein. sie hat zwar eine pelzkragenbesetzte steppjacke an und friert deshalb nicht so sehr wie die komparsen auf dem dancefloor, aber die sollen sich mal nicht so anstellen, schließlich gibt es erbsensuppe in der mittagspause, und außerdem sind die alle viel zu laut, sie kann sich gar nicht richtig konzentrieren, ständig muss sie "leiser!" schreien und nichts läuft so, wie sie es sich vorgestellt hat. diese leute tanzen einfach nicht energetisch genug, und sie müssten sich mal mehr spreaden und so.

oh, da kommt stylingführer mario, er sucht das girl mit dem roten overall, oh, das war ja cherry, hoffentlich sieht er uns nicht und bemerkt, dass wir uns einfach umgezogen haben und bestraft uns hart dafür. wir verstecken uns hinter wilko, unserer set-bekanntschaft, und stehen frierend und lustlos herum, halten aus einem grund, der mir bis zum schluss nicht klar wird, mit milch gefüllte flaschen in der hand und tanzen hier und da eine minute lang ganz ausgeflippt, wenn tilda "aktschn" brüllt.

wir stellen uns vor, wie es wäre, wenn wir jetzt alle stürben, weil zum beispiel der schacht über uns zusammenbräche. man fände uns: 250 leichtbekleidete studenten in einer sehr bizarren umgebung, overstyled und überall diese milchflaschen.

ganz schön lang dauert so ein bescheuerter werbespot-dreh, und wir wünschen uns nichts sehnlicher, als den unwirtlichen ort unter dem innsbrucker platz verlassen zu können. zehn stunden später ist alles vorbei, es gibt leberwurstbrötchen, und die filmcrew bedankt sich ganz, ganz herzlich bei uns, wir waren ein super team. über der erde geht ein grauer frühlingstag zu ende. wir haben nicht viel verpasst.


...gönn ich mir mal was und leiste mir milch von echten kühen. sowas gibts in amerika.



















bkln

ich habe mir über den papst nie groß gedanken gemacht, ihn weder gehasst noch geliebt, der papst halt, und sein tod nahm mich nicht besonders mit. heute aber sah ich in einer der zahlreichen dokumentationen den papst mit einem klitzekleinen koalabärbaby auf dem arm herumgehen, und das hat mich doch zutiefst gerührt. außerdem: ist der papst ehrenmitglied bei borussia dortmund. war. und das rührt mich auch, allerdings auf etwas andere weise als die sache mit dem koalabären.

seit dem 2. weltkrieg ziehen die tauben am comer see im winter nicht mehr in den süden, sondern bleiben da, träumte k. heute.

"kunst ist schmunst", sagt helmut newton. "art-shmart", sagt peter griffin von meiner neuen lieblingsserie the family guy. ich gehe einen schritt weiter und sage, dass ich dem nächsten kunstmenschen, den ich treffe, eine reinhaue.
die reizende madame pernod nimmt cherry und mich mit auf eine party, und c. findet es von anfang an "sehr prätentiös". ich bemerke zwar ein riesiges wollknäuel in einem der zimmer, an dem ein gehäkeltes gebilde hängt, das quer durch den raum gespannt ist, denke mir dabei aber nicht mehr als ach ja, berlin halt. aber: die gastgeberin ist künstlerin, stellt sich bald raus. und an den wänden ihrer wohnung hängen kunstwerke mit kleinen schildchen drunter, auf denen titel stehen - "dünnes eis" zum beispiel. na gut! es gibt einen riesigen balkon, an einem haken hängen 2 hoolahoop-reifen, und ich stelle mir vor, wie das kunstgirl morgens immer ihre hoolahoop-übungen im freien macht und bei den übrigen mietern des gebäudes dafür auch schon bekannt ist - "ich hab heute das hoolahoop-mädchen aus dem 5. stock beim bäcker getroffen".
die party ist ein bisschen langweilig, kunstleute eben, die stehen gerne so rum mit angeklatschten haaren und machen einen aggressiv. wir beschliessen irgendwann, zu gehen, und wenn ich eines bin, dann sehr gut erzogen, und deshalb sage ich tschüss zur gastgeberin, und: "du hast eine sehr schöne wohnung." das kunstgirl aber ist nicht gut erzogen und deshalb antwortet sie: "na, das war ja jetzt ein tolles kompliment." oh! das war doch nur nett gemeint. "das war nett gemeint!" - erkläre ich ihr. und sie? diese blöde kuh? sagt: "nee, schon okay." ungläubig ob dieser unverschämtheiten starre ich sie an und die stimme in meinem kopf ruft: "lauf!"

 

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