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l. und ich haben uns bei einer übrigens unglaublich fantastischen himbeer-margarita mein leben als woody-allen-film vorgestellt, bei dem meine eltern natürlich von diane keaton und woody allen gespielt würden, meine kleine schwester wäre alyssa milano, mein bruder edward norton, ich kate winslet. l. selbst wäre dieser schauspieler, dessen namen niemand kennt, der in einem film mit jennifer aniston aber deren schwulen schwarm spielt, seit einiger zeit als freund von phoebe bei "friends" mitmacht und seine erste rolle in "clueless" mit alicia silverstone hatte.

warum ich hier diesen eher langweiligen sermon niederschreibe: ich habe eine neue mitbewohnerin, und die steht nicht nur irre darauf, sich nachts um drei mit ihrem tocotronicboy spaghetti zu kochen, sondern setzt sich mit dem nachts um zwei auch einfach mal gerne ins bad und unterhält sich da stundenlang. ich komme wieder von meinem cocktailabend und muss einfach nur wahnsinnig dringend aufs klo, und danach ganz schnell ins bett. aus diesem plan wird aber wohl erstmal nichts. er kam zwar schon des öfteren raus, aber nur um irgendwas zu holen, was weiß ich, was die da drin zelebrieren, fest steht schonmal, dass er im stehen in mein klo pinkelt. jetzt kam sie auch gerade kurz raus, angezogen - gehts??? was machen die da bitte? und warum sage ich nichts?

frischer wind für den kopf. das ist ganz wichtig jetzt, im frühling. graue zellen aufwecken und so, sagt die zeitschrift, die ich mir gestörterweise heute gekauft habe, in einem anfall von schwäche. "schon wieder knäckebrot mit marmelade zum frühstück - schluss damit und mal verrückt essen", wird geraten. "verrückt" findet man aber nicht hering mit schokoladeneis oder was traurige frauen in amerikanischen sitcoms sonst so essen, wenn sie einen deprischub ausleben, verrückt findet man "morgens nur gelbes, mittags nur rotes, abends nur sachen, die mit m (oder a oder h) anfangen." desweiteren soll man mal bitte seinen bekloppten autopiloten ausschalten und einfach mal so ganz frei neuland betreten - auf einen spielplatz gehen oder durch eine schrebergartensiedlung. auch ein ziemlich guter tip: mit bus oder bahn "ans andere ende der stadt" fahren und den sitznachbarn in ein gespräch verwickeln.

- "na? und sie so? also ich bin ja heute mal irre open und reise ans andere ende der stadt. heute mittag hab ich was ziemlich verrücktes gemacht, nur rotes zeug gegessen. das war vielleicht was..." - so in dem stil stellen die sich das vor von der "wellfit".

hach, ein herrlich buntes völkchen, diese globalisierungskritische bewegung. da kommen christen, umweltschützer, gewerkschafter, studies, eistaucher und andere vollidioten zusammen, erklären mir christiane grefe, mathias greffrath und harald schumann in ihrem buch "attac - was wollen die globalisierungskritiker?". ganz offensichtlich einen in die fresse, wollen die. wenn ich nur könnte wie ich wollte, dann wär dieser vorsitzende, bernhard cassen, aber schonmal der erste, der dran glauben müsste, mit seinem "blick hinter der zigarre" und seinem französischen gerede von "ess- und trinkgewohnheiten, theater- und filmtraditionen eines landes", die es vor den "junk-food-ketten, mittelstandsvernichtenden franchise-coffee-shops und hollywood" zu schützen gilt. sein plan: "die wiedereroberung der welt durch uns alle" - uns alle vor allem.
"die gründer von attac sind zumeist in ihren fünfzigern; es ist ihr letzter politischer versuch, biographisch gesehen." allerdings. obwohl attac-mitbegründer sven giegold dafür kämpft, dass man nicht so endet "wie die alten säcke in den umweltverbänden", umgibt diese ganzen leute ein so dermaßener lehrerzimmer-kaffee-mundgeruch-style, der einen auch jedes mal würgen lässt, wenn günter grass oder martin walser, in lebensgröße abgedruckt, in irgendeiner zeitung ein belangloses statement abgeben.

ja, und dann krempelt siegfried müller in oberursel die ärmel hoch, spuckt in die hände und verkündet, dass was getan muss, und dann werden 500 000 flugzettel gedruckt und die leute strömen zu hunderten in die alte turnhalle der örtlichen grundschule, und alle fühlen sich plötzlich so irre lebendig und aktiv, und endlich macht man auch mal was! und so gehts weiter, 38 000 motivierte menschen strömen in die berliner tu-mensa, 49 ehrenamtliche arbeiten im attac-koordinationsbüro in wasweißichwo, und über 80 workshops verteilen sich auf die blickdichten betonräume zu den verschiedensten aspekten der globalisierung, blabla.

"es wurde gestritten, gezweifelt, überzogen gehofft. und war doch wie ein durchatmen. immer wieder lag das wort in der luft: endlich. endlich gegenwind." - da möchte man wirklich mit dem lesen gar nicht mehr aufhören, so dermaßen "journalistisch gut aufbereitet" ist das, findet auch die financial times deutschland. und meine lieblingskapitelüberschrift "attacis backen arbeitsplätzchen" sagt eigentlich alles, was es sonst noch zu sagen gäbe.

bedingungslose solidarität mit der intifada? verkürzte kapitalismuskritik? bündnisse mit rechten gruppen? beteiligung rechtsextremer an der gründung attac polen? nicht doch... hey, "attac schließt ein, nicht aus!", ja!

 

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