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warum heisst es eigentlich immer, dass man in amerika gefragt wird, ob wir in deutschland auch schon kuehlschraenke haetten und ob sich hitler immer noch so grossen politischen zuspruchs erfreue? ich bin ueberrascht, wie informiert die leute hier ueber deutschland sind, sie wissen sogar, dass irgendeine bibliothek in weimar gebrannt hat. naja, das ist new york! geh erstmal nach ... TEXAS! entgegnet man mir. das ist aber nicht nur in new york so, sondern auch in der hintersten ecke in connecticut, und geh du bitte erstmal ins sauerland! - sage ich dazu. denn was man - und zwar erschreckenderweise nicht im sauerland, sondern in berlin - ueber amerika erzaehlt bekommt, ist haarstraeubend. kopfschuettelnd werden reiseplaene kommentiert: new york! konservativste aller staedte! wie kann man da nur hinwollen. und ueberhaupt: ganz fiese, oberflaechliche, ruppige, grobe menschen gibt es da. ellbogengesellschaft! oh mein gott, wie liebend gerne moechte ich die miesepetrigen, immer schlecht gelaunten, in einem unertraeglichen dialekt vor sich hingrummelnden berliner gegen die freundlichen, hilfsbereiten menschen new yorks eintauschen.
und dann - ausgehen in new york? unmoeglich! tanzverbot! herrscht da naemlich. ja klar. TANZVERBOT. wer denkt sich eigentlich so einen schwachsinn aus.
Horst Torsten meinte am 16. Sep, 13:05:
"du sprichst mir aus der seele", wie man so schön sagt. vor meinem urlaub in new york neulich sogar gehört, dass man nach amerika doch generell nicht fahren könne. zu gefährlich. außerdem seien doch die amis so schrecklich dumm bla bla, die volle breitseite. am schlimmsten: das gefühl (es kann mich täuschen), dass solche irgendwie auch unglaublich überheblichen stimmen sich zur zeit mit der sog. öffentlichen meinung decken. wie voll mit vorurteilen kann man eigentlich sein? 
giles antwortete am 17. Sep, 17:03:
ich bin sicher, dass das nicht nur ein gefuehl ist und du dich leider nicht taeuschst. ueberheblich ist es wirklich, vor allem wenn man sich ansieht, was in deutschland so los ist. da wissen die leute weder, dass die olympischen spiele in athen stattfanden, noch, dass athen in griechenland ist. und immerhin sind sie so dumm, zu glauben, dass die amerikaner so dumm sind. 
incognito antwortete am 19. Sep, 20:47:
New York, Old York...
Ich bin etwas überrascht darüber, dass das Wohlergehen eines Urlaubers in einem anderen Land gleich landesopportune Stimmungen formt.
Unabhängig davon gibt es bezüglich des Bildungsniveaus hierzulande natürlich ernsthafte Bedenken anzumelden. Gleichwohl gilt das aber auch für die USA. Um Deine beiden Beispiele in die andere Richtung zu ergänzen, hier also meine kleine Auflistung:
Unter den 158 Ländern der UN rangieren die Vereinigten Staaten hinsichtlich ihrer Lesefähigkeit auf Platz 49. Rund 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der USA haben niemals ein Buch irgendeiner Art gelesen. (UN)
50 Prozent der Siebzehnjährigen können 9/100 nicht in Prozent ausdrücken. (National Assessment of Education Progress, ca. 1992)
Laut einer Umfrage wussten 40 Prozent der amerikanischen Erwachsenen nicht, dass Deutschland im Zweiten Weltkrieg ihr Feind war. (New York Times, 1995)
Und: Ja, ich wurde bei meinen USA-Aufenthalten zwischen 1992 und 2000 tatsächlich gefragt, ob es in Deutschland Kühlschränke oder Mikrowellen gäbe. Das ist als individuelle Erfahrung zwar erstaunlich, soll aber keineswegs einen Vergleich zu anderen Ländern provozieren. Dennoch ist es aus meiner Sicht erschreckend, dass Bush jr. das von Clinton verhängte Verbot von Schnellfeuerwaffen für den privaten Gebrauch (sic!) auslaufen ließ. Und ich kann mich an meine Tränen erinnern die da flossen bei meinem Besuch in den Südstaaten, als mir an jeder Ecke das Erbe der Sklaverei und des Rassismus entgegnete.
Es ist m.E. für das Feststellen von Misständen und genauso von "Vorteilen" eines Landes nicht unbedingt gewinnbringend, gleichzeitig auch einen wertenden Vergleich zu einem anderen Land aufzustellen. Und vielleicht ist es auch nicht ganz richtig von Dir zu denken, "die Deutschen" hätten grundsätzlich eine antiamerikanische Einstellung. Zwischen Großen (Brüdern, Feinden, Ländern...) gibt es eben auch starke Meinungsauseinandersetzungen. Ohne platte Äußerungen unreflektierter Ressentiments sind diese auch in Ordnung, darüber hinaus auch wichtig. Zum Wohle aller, bestenfalls.
In diesem Sinne: Vom Tempelhofer Ufer in Berlin einen schönen Gruß an das Ufer des Hudson River, und noch viel Freude bei Deinem Aufenthalt! 
giles antwortete am 22. Sep, 17:05:
hey, das ist aber nicht gerade schmeichelhaft, du lernst jemanden kennen, und der interessiert sich nur dafuer, ob es in deinem heimatland autos und kuehlschraenke gibt!

ansonsten haben die un 191 mitgliedslaender, nicht 158, und in der letzten lesefaehigkeits-studie der un belegen die usa platz 7 vor deutschland (auf platz 19!), nicht platz 49. die umfrage, nach der angeblich 60 % der us-buerger noch nie ein buch gelesen haben, ist auch nicht von den un. wenn man versucht, die herkunft dieser umfrage zu ermitteln, stoesst man nur auf einen artikel in der zeitschrift 'computerworld'. laut umfrage des national endowments of the arts haben 2002 mehr als 47 % der us-amerikaner angegeben, literarische buecher zu lesen, noch mehr lesen sachbuecher (table 17 in diesem PDF-Dokument).

und doch, ich denke, dass die mehrheit der menschen in deutschland zum antiamerikanismus neigt. nur weil ich hier 10, 20 menschen getroffen habe, die alles andere als uninformiert und dumm sind, heisst das natuerlich nicht, dass die amerikaner alle ganz schlau und super sind. sie sind einfach nicht duemmer oder klueger als leute in irgendwo anders, aber genau das wird immer bestritten, und darueber wundere ich mich. und ich aergere mich! 
Das.Teil meinte am 16. Sep, 18:28:
diese freundlichkeit ist aber auch nicht in ordnung, habe ich schon gehoert. tja, da kann man eigentlich gar nix mehr machen. 
giles antwortete am 17. Sep, 16:57:
was soll daran nicht in ordnung sein, wenn man den weg nicht weiss und jemand erklaert ihn freundlich und unverbindlich? ich kann nicht verstehen, was an ganz normaler, netter und zuvorkommender - und, das ist das beste, unaufdringlicher - freundlichkeit auszusetzen ist, ich finde es super und faende es auch super, wenn ueberall so mit einem umgegangen wuerde. einfach nett. mehr nicht und nicht weniger. blabla, das ist doch alles unecht und oberflaechlich. kann sein, aber es existiert immerhin und manchmal hilft es einem weiter und manchmal verschoenert es den tag. 
Das.Teil antwortete am 22. Sep, 18:27:
ich bin völlig ihrer meinung. wenn mir das von mir oben erwähnte gegen-"argument" begegnet, verfalle ich immer in eine intellektuelle leichenstarre, um energien zu sparen, denn da ist jede weitere erklärungsbemühung nutzlos. total immunisierter antiamerikanismus. 
giles antwortete am 22. Sep, 18:50:
es hilft wirklich alles nichts, das ist wohl wahr. schoen ist das auch nicht. 
 

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